Postleitzahl
Liter
Ø-Preis Deutschland
101,71 € / 100 Liter
25.04.2024, 23:59 Uhr

FastEnergy ist jetzt auch bei WhatsApp - HIER direkt ausprobieren!

Marktbericht vom 16.12.2021

Heizöl-Markt aktuell: DOE-Ölbestandsdaten katapultieren Ölpreise wieder nach oben - Heizölpreise mit deutlichen Aufschlägen!

16.12.2021, 08:22 Uhr von Josef Weichslberger
Heizöl-News - Heizölpreis-Analyse

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach Bekanntgabe der neuesten US-Ölbestandsdaten durch das Department of Energy (DOE) kräftig zugelegt und sind auf Tageshoch aus dem Handel gegangen. In Folge starten die Heizöl-Notierungen hierzulande leider ebenfalls mit deutlichen Aufschlägen.

Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 74,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 71,70 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1290 US-Dollar gehandelt.

Nachdem die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Monatsbericht im ersten Halbjahr nächsten Jahres mit einem Überangebot am Ölmarkt rechnet und die Omikron-Variante des Coronavirus vielen Gesundheitsexperten und daher auch Börsianern weiterhin Sorge bereitet, waren die Rohölpreise zuletzt wieder etwas unter Druck geraten. Da die Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API), die am Dienstagabend nach Börsenschluss vermeldet wurden, keine neuen Impulse brachten, tendierten die Futures gestern vor Bekanntgabe der DOE-Zahlen dann lange Zeit seitwärts. Damit war es nach Veröffentlichung gegen 16.30 Uhr aber schnell vorbei. Völlig überraschend wurde nämlich ein Abbau der Gesamtbestände von fast 16 Millionen Barrel vermeldet, wobei hier vor allem bei Rohöl ein Rückgang von 4,6 Millionen Fass ins Auge fällt. Aber auch bei den Destillaten gab es ein deutliches Minus von knapp 3 Millionen Fass und das Plus im Zentrallager Cushing fiel mit 1,3 Millionen Barrel deutlich kleiner aus, als bei den API-Zahlen vom Vortag. Somit sind die Gesamtbestände auf den tiefsten Stand seit Juli 2018 zurückgegangen.
Zudem ist die Gesamtnachfrage um sage und schreibe über 3 Millionen Barrel auf knapp 23,2 Millionen Barrel pro Tag und somit auf einen neuen Rekordwert angestiegen. Die leicht um 0,1 Millionen Barrel gestiegene Ölproduktion ging in diesem extrem bullish zu wertenden Zahlenmaterial mehr oder weniger unter. Kein Wunder, dass die Ölpreise spontan deutlich zugelegt haben und auch heute Morgen auch im asiatisch geprägten Handel bislang weiter nach oben tendieren.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen, obwohl die US-Notenbank den Ausstieg aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik beschleunigen will. Dies zum einen durch das Zurückfahren von milliardenschweren Wertpapierkäufen, zu anderen wurden für nächstes Jahr erste Zinsanhebungen in Aussicht gestellt. Heute Nachmittag tagt die Europäische Zentralbank.

Trotz der leichten Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande heute leider mit deutlichen Aufschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht in Plus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Leider haben die gestrigen DOE-Ölbestandsdaten der Hoffnung auf einen weiteren Rückgang einen gewaltigen Dämpfer verpasst. Bis Jahresende ist wohl bestenfalls mit einer Fortführung des Seitwärtstrends zu rechnen.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.

Heizöl-Marktdaten

*1) Schlusskurs vom Stand 16.12.2021, 23:59 Uhr
*2) Schlusskurs vom Vortag (15.12.2021, 23:59 Uhr)
*3) Schlusskurs vom Stand 16.12.2021, 23:59 Uhr
*4) Schlusskurs vom Vortag (15.12.2021, 23:59 Uhr)

Weitere Marktberichte