Ölpreis und US-Dollar als Taktgeber für den Heizölpreis

Rohölpreis in US-Dollar / Barrel

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Rohöl ist das Basisprodukt aller Mineralölprodukte. Aus Rohöl wird durch Destillation Gasöl, also Heizöl, Benzin oder Diesel hergestellt.

Der Rohölpreis, meist synonym zum Ölpreis verwendet, ist der wichtigste Indikator für die Ölpreisentwicklung. An den globalen Energiemärkten werden die Rohölsorten Brent und WTI als Benchmark für den Ölpreis verwendet. Beide Ölsorten werden in Barrel (entspricht einem Fass mit 159 Liter) gehandelt. Die für Europa maßgebliche Ölsorte Brent wird an der ICE (International Exchange) in London gehandelt. Der Preis in Dollar repräsentiert dabei ein Barrel, das aus dem Ölvorkommen in der Nordsee gewonnen wurde. WTI ist die für den US-amerikanischen Ölmarkt relevante Ölsorte und wird an der NYMEX in New York gehandelt. Der Preis in Dollar repräsentiert dabei ein Barrel, das aus dem Ölvorkommen in der Region um West Texas gewonnen wurde.

Der Chart zeigt den Verlauf der Rohölsorte Brent in US-Dollar pro Barrel. Mit einem Klick auf die Legende können Sie auch den Ölpreis der Sorte WTI verfolgen. Die Preisentwicklung des Rohöls sollten Sie stets im Auge behalten, da sich Veränderungen im Ölpreis unmittelbar auf den Heizölpreis auswirken.

 

Da Rohöl generell in US-Dollar abgerechnet wird, müssen Heizölkäufer in Deutschland auch stets den Wechselkurs von US-Dollar in Euro im Auge behalten.

Im Chart wird ein schwächer werdender Euro durch einen steigenden Kurs deutlich. Ein schwacher Euro verteuert die Ölpreise und somit auch den Heizölpreis. Bei einem fallenden Kurs im Chart steigt auch der Wert des Euros. Ein starker Euro wirkt preisdrückend auf Heizöl, Diesel und Benzin.

 

Gasöl ist das unversteuerte, von den chemischen Eigenschaften her identische Vorprodukt zu Heizöl oder Diesel und wird, ebenso wie Rohöl, an den internationalen Warenterminmärkten gehandelt. Die Veränderung bei den Gasölpreisen schlägt sich meist unmittelbar auf die Heizölpreise nieder und ist daher im Heizölhandel von höchster Bedeutung.

Als Heizölkäufer sollten Sie deshalb nicht nur den Rohölpreis und den Wechselkurs, sondern auch die Preisentwicklung des Gasöls beobachten. Hierfür bildet der Chart die Entwicklung des Gasölpreises in Euro und in US-Dollar ab. Es ist zu berücksichtigen, dass auf diesen Gasölpreis noch die Kosten für Lagerung und Transport, sowie Handelsmargen und Steuern hinzuzurechnen sind.

Übrigens: Aus Gasöl wird Heizöl, indem bei der Raffinerie oder einem Steuer-Tanklager ein roter Farbstoff beigemischt wird, der kennzeichnet, dass dieses Produkt aus steuerlichen Gründen ausschließlich als Heiz- und nicht als Kraftstoff verwendet werden darf.

 

Dieser Chart verdeutlicht die Zusammenhänge der Marktindikatoren Ölpreis, Dollarkurs, Gaspreis und Heizölpreis. Ausgehend von 100 % verdeutlicht der Chart die Preisentwicklung der Marktindikatoren. Bei Veränderungen des Rohölpreises oder des Gasölpreises zieht der Heizölpreis stets in die gleiche Richtung nach. Es ist teilweise gut zu erkennen, dass ein schwächerer US-Dollar höhere Rohölpreise abmildert und im Gegensatz ein starker „Greenback“ die Heizölpreise zusätzlich verteuert.

Es ist insgesamt gut zu erkennen, dass der Ölpreis und der Dollarkurs als Taktgeber für den Heizölpreis dienen. Deshalb sollten Sie, wenn Sie eine Bestellung planen, stets die Preisentwicklung der Marktindikatoren im Blick haben. Auch unser Heizöl-Barometer oder unsere Marktberichte unterstützen Sie bei der Wahl des perfekten Kaufzeitpunktes.

Entwicklung der Marktindikatoren: Rohöl, US-Dollar und Gasöl

Als Heizölkäufer lohnt es sich, den Ölpreis an den internationalen Ölmärkten gut zu beobachten. Denn die Heizölpreise reagieren schon nach wenigen Stunden auf einen gestiegenen oder gefallenen Ölpreis. Doch nicht nur der Rohölpreis, sondern vor allem die Gasöl-Notierungen in Euro geben die Richtung für die Heizölpreise vor.

Historische WTI-Ölpreisentwicklung seit 2000

 
2022
Ukraine-Krieg

Die russische Invasion der Ukraine im Jahr 2022 führte zu globalen Versorgungsängsten und einem signifikanten Anstieg der Ölpreise. ... mehr lesen


2021
OPEC Produktionskürzungen

Die OPEC einigte sich im Jahr 2021 auf Produktionskürzungen, um den Ölmarkt nach der COVID-19-Pandemie zu stabilisieren und die Preise zu stützen. ... mehr lesen


2020
COVID-19-Pandemie

Die COVID-19-Pandemie führte zu einem dramatischen Rückgang der globalen Ölnachfrage und historischen Tiefstpreisen. ... mehr lesen


2016
OPEC und Russland Produktionskürzungen

Im Jahr 2016 einigten sich die OPEC und Russland auf Produktionskürzungen, um das Überangebot auf dem Ölmarkt zu reduzieren und die Preise zu stabilisieren. ... mehr lesen


2014
Ölpreisverfall durch OPEC

Die Entscheidung der OPEC gegen eine Produktionskürzung führte zu einem starken Rückgang der Ölpreise. ... mehr lesen


2013
US-Schieferölboom

Der US-Schieferölboom revolutionierte den globalen Ölmarkt und führte zu einem enormen Anstieg der Ölproduktion. ... mehr lesen


2008
Globale Finanzkrise

Die globale Finanzkrise führte zu einem Einbruch der Ölnachfrage und somit zu einem Rückgang der Ölpreise. ... mehr lesen


2003
Irak-Krieg

Der Irak-Krieg begann im Jahr 2003 und führte zu einem starken Anstieg der Ölpreise. ... mehr lesen