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Marktbericht vom 22.09.2022

Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise mit Berg- und Talfahrt - Heizölpreise wenig verändert

22.09.2022, 08:17 Uhr von Josef Weichslberger
Heizöl-News - Heizölpreis-Analyse

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach der Ankündigung einer Mobilisierung weiterer Streitkräfte durch den russischen Präsidenten Putin zunächst deutlich zugelegt, im weitern Verlauf die Gewinne aber schnell wieder abgegeben. Trotz dieses Rückfalls werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute nur wenig verändert in den Handel starten.

Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 90,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 83,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar immer weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 98,30 Dollar-Cent gehandelt.

Gestern gab es einen recht ereignisreichen Tagen an den Finanzmärkten, der die Rohöl- und Produktpreise entsprechend stark schwanken ließ.
Zunächst sorgte die Meldung, dass der russische Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilmachung per Dekret angeordnet hat und somit rund 300.000 Reservisten zum Kriegsdienst hinzugerufen werden sollen, zu starken Käufen und steigenden Notierungen. Durchaus nachvollziehbar, steigt damit doch das Risiko, dass der Konflikt weiter eskalieren könnte.
Nach einem schnellen Anstieg um rund drei Dollar pro Barrel beruhigte sich das Marktgeschehen aber schnell wieder und die Futures fielen bis zur Veröffentlichung der US-Ölbestandsdaten durch das Department of Energy (DOE) wieder deutlich zurück.
Die Zahlen selbst fielen dann eher bearish, also preisdrückend aus. Über alle Produktbereiche gab es Zuwächse, wenngleich diese nicht besonders stark ausgeprägt waren. Jedoch ist auch die Gesamtnachfrage zum dritten Mal in Folge auf nun nur noch 18,9 Millionen Barrel pro Tag zurückgegangen, während die Ölförderung unverändert bei 12,1 Millionen Fass pro Tag konstant geblieben ist. Trotzdem zogen der Ölkomplex nach Bekanntgabe der Zahlen wieder etwas an und die Brent-Futures gingen knapp oberhalb der 90-Dollar-Marke aus dem Handel.
Die am Abend mit Spannung erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank brachte keine Überraschung und wirkte sich nicht mehr auf die Preisfindung am Ölmarkt aus.

Am Devisenmarkt führte die erneute Anhebung der US-Zinsen um 0,75 Prozent dazu, dass der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter zurückgefallen ist und dabei ein neues Langzeittief markiert hat. Die Aussicht, dass die US-Notenbank auch künftig die Inflation resolut bekämpfen und dabei auch eine Rezession in Kauf nehmen wird, sowie die Angst vor einer weiteren Eskalation des Ukraine-Krieges, stützten die US-Währung, die ja bekanntlich in Krisenzeiten besonders gesucht ist.

Insgesamt also eher gemischt Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt. Rein rechnerisch müssten die Heizölpreise hier eigentlich nachgeben, jedoch lassen erste Preistendenzen eher stagnierende Notierungen erwarten. Der Grund hierfür ist die seit Tagen extrem starke Nachfrage, die gebietsweise extrem lange Lieferzeiten verursacht hat. Die Kapazitäten des Handels sind weitgehend erschöpft, sodass die Preise nicht in dem Maß zurückgenommen werden, wie dies in Normalzeiten der Fall wäre. Mit signifikanten Abschlägen ist erst wieder zu rechnen, wenn das Bestellaufkommen merklich zurückgeht.

Heizöl-Marktdaten

*1) Schlusskurs vom Stand 22.09.2022, 23:59 Uhr
*2) Schlusskurs vom Vortag (21.09.2022, 23:59 Uhr)
*3) Schlusskurs vom Stand 22.09.2022, 23:59 Uhr
*4) Schlusskurs vom Vortag (21.09.2022, 23:59 Uhr)

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